Bauherrenhaftpflicht: Was Sie als Bauherr wissen müssen
Wenn Sie ein Haus bauen oder sanieren, ist die Bauherrenhaftpflicht, eine Versicherung, die für Schäden auf der Baustelle haftet, die durch Ihre Bauaktivitäten entstehen. Auch bekannt als Bauherrenhaftpflichtversicherung, ist sie kein Luxus – sie ist oft gesetzlich vorgeschrieben und schützt Sie vor Kosten, die schnell im sechsstelligen Bereich liegen können. Stellen Sie sich vor, ein Arbeiter stürzt von der Leiter, ein Baum fällt auf das Nachbargrundstück oder ein Brand entsteht durch eine defekte Elektroinstallation – ohne Versicherung zahlen Sie das selbst. Viele Bauherren denken, die Baufirma übernimmt alles. Doch die meisten Handwerker haben nur ihre eigene Gewerbehaftpflicht. Die deckt nicht, wenn Bauherrenhaftpflicht fehlt.
Diese Versicherung ist nicht nur für Neubauten wichtig. Auch bei Sanierungen, Dachaufstockungen oder Kellerumbauten greift sie. Sie schützt Sie vor Schäden an Dritten: Nachbarn, Passanten, öffentliche Wege. Sie deckt auch Schäden an der Baustelle selbst, wenn diese durch Ihre Schuld entstehen – etwa wenn ein Gerüst nicht richtig gesichert ist oder Materialien falsch gelagert werden. Wer eine Baugenehmigung beantragt, muss oft nachweisen, dass eine solche Versicherung besteht. Die Behörden prüfen das. Und wenn Sie eine Baufinanzierung brauchen, verlangt die Bank sie fast immer. Ohne Bauherrenhaftpflicht bekommen Sie keinen Kredit.
Was viele nicht wissen: Die Versicherung deckt auch Schäden, die nach der Fertigstellung auftreten, wenn sie auf eine Baufehler zurückzuführen sind – solange sie während der Bauphase entstanden sind. Das ist entscheidend. Ein undichtes Dach, das erst nach dem Einzug auffällt? Wenn es auf eine falsche Dachabdichtung während des Baus zurückgeht, zahlt die Bauherrenhaftpflicht. Sie ist also kein bloßer Formschein. Sie ist Ihr finanzieller Rettungsschirm. Und sie ist günstig: Für ein Einfamilienhaus zahlen Sie oft weniger als 200 Euro pro Jahr. Viel weniger als die Kosten eines einzigen Schadensfalls. In den Beiträgen unten finden Sie konkrete Beispiele: Wie Sie die Versicherung richtig abschließen, welche Deckungssummen wirklich ausreichen, warum Sie sie nicht einfach beim Bauunternehmer abwälzen dürfen und wie Sie sich vor falschen Versicherungsangeboten schützen.