Anliegerkosten verstehen: Was Sie als Grundstückseigentümer zahlen müssen

Wenn die Straße vor deinem Haus erneuert wird oder der Kanal angeschlossen wird, bekommst du oft eine Rechnung – Anliegerkosten, Gebühren, die Grundstückseigentümer für öffentliche Erschließungsmaßnahmen tragen müssen. Auch bekannt als Straßenbaubeitrag, sind sie kein freiwilliger Beitrag, sondern eine gesetzliche Pflicht – und viele wissen nicht, warum sie zahlen müssen. Es geht nicht um Schönheit oder Modernisierung, sondern um die grundlegende Erschließung: Asphalt, Wasser, Abwasser, Stromleitungen. Die Gemeinde baut – du zahlst einen Teil. Das ist in Österreich und Deutschland so geregelt, und es betrifft dich, egal ob du ein neues Haus baust oder seit 30 Jahren in deiner Wohnung lebst.

Straßenbaubeitrag, eine der häufigsten Formen von Anliegerkosten, wird berechnet, wenn die öffentliche Straße erneuert, verbreitert oder neu asphaltiert wird. Du zahlst nicht für die ganze Straße, sondern nur für den Anteil, der direkt an dein Grundstück grenzt – meist nach Länge und Breite. Auch Kanalanschlusskosten, die Gebühren für den Anschluss an das öffentliche Abwassersystem. sind Anliegerkosten. Und wenn der neue Wasserhahn erst nach deinem Grundstück verlegt wird, weil die Leitung bis dahin nicht existierte – dann zahlt auch das. Diese Kosten sind nicht willkürlich: Sie basieren auf klaren Gesetzen, meist den Kommunalabgabengesetzen der Bundesländer. Es gibt keine pauschalen Beträge – jede Gemeinde rechnet anders. Einige berechnen nach Quadratmetern, andere nach Grundstücksgröße oder sogar nach Anzahl der Wohnungen.

Was viele nicht wissen: Du kannst Anliegerkosten nicht einfach ignorieren. Sie werden rechtlich fällig, sobald die Maßnahme beschlossen ist – und die Rechnung kommt oft monatelang später. Und wenn du sie nicht bezahlst, wird das Grundbuch belastet. Das heißt: Du kannst deine Immobilie nicht verkaufen, bevor die Rechnung beglichen ist. Es gibt zwar Ausnahmen – zum Beispiel bei sozialer Härte oder wenn die Maßnahme nicht direkt deinen Nutzen bringt – aber die sind selten und müssen beantragt werden. Die wichtigste Regel: Lies immer die Bescheide genau. Nicht jeder Kostenposten ist berechtigt. Manche Gemeinden verlangen zu viel – und du hast das Recht, Einspruch einzulegen.

In den folgenden Artikeln findest du klare Anleitungen, wie du Anliegerkosten prüfst, was du wirklich zahlen musst und wie du dich gegen unzulässige Gebühren wehrst. Du erfährst, welche Dokumente du brauchst, wie du die Berechnung nachvollziehst und wann du einen Anwalt einschalten solltest. Es geht nicht darum, alles zu vermeiden – sondern darum, nur das zu zahlen, was wirklich gesetzlich vorgeschrieben ist.

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