Mietpreisbremse: Was sie wirklich bedeutet und wie sie deine Miete beeinflusst

Die Mietpreisbremse, ein gesetzliches Instrument in Deutschland, das die Mietsteigerung bei Neuvermietungen begrenzt. Auch bekannt als Mietobergrenze, soll sie verhindern, dass Mieter in angespannten Märkten über Gebühr belastet werden. Sie greift nur in bestimmten Gebieten – nicht überall in Österreich oder Deutschland. In Salzburg etwa gilt sie nicht, aber in Wien, Graz oder Linz schon. Du musst also zuerst prüfen, ob deine Stadt oder Gemeinde davon betroffen ist.

Diese Regelung besagt: Wenn eine Wohnung neu vermietet wird, darf die Miete höchstens 10 % über dem sogenannten Vergleichsmietwert, dem durchschnittlichen Mietpreis für ähnliche Wohnungen in der Nachbarschaft. Auch bekannt als ortsübliche Vergleichsmiete, ist sie die Grundlage für jede Prüfung. Der Vergleichsmietwert wird von den Kommunen ermittelt und ist öffentlich einsehbar – oft über das Amt für Wohnen oder die Stadtverwaltung. Du musst sie nicht raten. Wenn dein Vermieter dir eine Miete nennt, die deutlich höher ist, kannst du nachfragen – und wenn nötig, Widerspruch einlegen. Viele Mieter wissen nicht, dass sie das Recht haben, die Miete zu prüfen. Und sie tun es oft nicht, weil sie denken, es sei zu kompliziert. Dabei reicht oft ein Blick in die öffentlichen Mietspiegel-Daten.

Die Mietpreisbremse schützt nur bei Neuvermietungen. Wenn du schon seit Jahren in deiner Wohnung lebst, gilt sie nicht für deine laufende Miete. Auch wenn dein Vermieter die Wohnung sanieren lässt, darf er die Miete nicht einfach beliebig hochsetzen – es gibt klare Grenzen. Und wenn er trotzdem zu viel verlangt, hast du Anspruch auf Rückerstattung der zu viel gezahlten Miete – sogar rückwirkend für bis zu drei Jahre. Das ist kein theoretisches Recht. Es wurde in vielen Gerichtsverfahren durchgesetzt.

Die Mietpreisbremse ist kein Wundermittel. Sie hilft nicht gegen steigende Kosten in der gesamten Wohnbranche. Aber sie ist ein wichtiges Werkzeug, um unfaire Preise zu stoppen. Wenn du in einer Stadt lebst, wo sie gilt, solltest du sie kennen. Denn sie gibt dir Macht – und die musst du nutzen. In den folgenden Artikeln findest du konkrete Beispiele, wie andere Mieter erfolgreich gegen überhöhte Mieten vorgegangen sind, was du bei der Prüfung deiner Miete beachten musst und wie du die richtigen Daten findest, ohne einen Anwalt zu brauchen.

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