Immobilienübergabe: Was wirklich beim Übergabeprotokoll zählt
Bei einer Immobilienübergabe, der formellen Übergabe einer Wohnung oder eines Hauses von Vermieter oder Verkäufer an Mieter oder Käufer. Auch bekannt als Wohnungsübergabe, ist sie der Moment, in dem Ansprüche und Pflichten klar werden – oder eben nicht. Viele denken, es reicht, die Schlüssel zu übergeben. Doch wer das Übergabeprotokoll ignoriert, läuft Gefahr, später für Schäden zu zahlen, die er nicht verursacht hat – oder Geld zu verlieren, das ihm zusteht.
Ein Übergabeprotokoll, ein schriftliches Dokument, das den Zustand der Immobilie zum Übergabetermin festhält. Auch als Bestandsaufnahme bekannt, ist kein Formsache, sondern ein rechtlich bindender Beweis. Es listet alle Mängel auf: kaputte Fliesen, Risse an der Wand, defekte Fenstergriffe, verschmutzte Heizkörper. Wer das nicht macht, hat später keine Chance, wenn der Mieter behauptet, die Schäden seien schon da gewesen. Und wer es zu oberflächlich macht, verliert den Anspruch auf Mietkaution. Das Protokoll muss konkret sein: nicht "Küche in Ordnung", sondern "Fliesen in der Ecke neben Spüle locker, 2 cm Abstand zum Wandrand, Risse sichtbar".
Was viele vergessen: Die Mietvertrag, der rechtliche Rahmen, der Rechte und Pflichten von Vermieter und Mieter regelt. Auch als Wohnraummietvertrag bezeichnet, enthält er oft Klauseln zur Instandhaltungspflicht und zur Rückgabe der Wohnung. Ein guter Mietvertrag sagt genau, was als "normaler Verschleiß" gilt und was als Schaden gilt. Ohne klare Regeln im Vertrag wird das Übergabeprotokoll zur Streitquelle. Und wer die Immobilie verkauft, sollte sich fragen: Hat der Käufer die Kellerablage geprüft? Sind die Heizungsrohre in der Wand sichtbar? Wer hat die letzte Reinigung gemacht? All das gehört ins Protokoll – nicht nur als Gedanke, sondern als schriftliche Feststellung mit Datum und Unterschrift.
Die Immobilienübergabe ist kein formeller Akt, sondern ein strategischer Moment. Sie entscheidet darüber, ob Sie Geld zurückbekommen, ob Sie nachbessern müssen, ob Sie juristisch auf der sicheren Seite sind. Die Artikel unten zeigen, wie Sie Fehler vermeiden, die andere nur nach der Übergabe bemerken – und wie Sie mit klaren Dokumenten Ihre Rechte schützen, ohne einen Anwalt zu brauchen.