Dampfbremse oder Dampfsperre: Was wirklich unterscheidet beide und warum es für deine Sanierung zählt
Wenn du eine Wand dämmst, eine Decke isolierst oder einen Keller sanierst, stößt du früher oder später auf den Begriff Dampfbremse, eine diffusionsoffene Schicht, die Wasserdampf nur teilweise durchlässt, um Feuchtigkeit im Bauteil zu regulieren. Auch bekannt als Dampfsperre, ist sie ein zentrales Element im Feuchtigkeitsschutz – aber sie ist nicht die gleiche wie eine Dampfsperre, eine nahezu undurchlässige Barriere, die Wasserdampf komplett blockiert, um Feuchtigkeit von innen nach außen zu verhindern. Viele Bauherren verwechseln die beiden – und das kostet Geld, Zeit und kann sogar die Struktur deines Hauses gefährden.
Die Dampfbremse ist die sanftere Lösung. Sie lässt etwas Dampf durch, damit die Wand atmen kann, aber verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit aus dem Wohnraum in die Dämmung eindringt. Das ist besonders wichtig bei Innendämmungen oder bei Altbauten mit massiven Wänden, die nicht komplett abgedichtet werden dürfen. Eine Dampfsperre hingegen ist wie ein Plastikfilm: Sie hält alles zurück. Sie brauchst du nur, wenn du eine Außenwand von innen dämmst und die Wärmedämmung direkt an der kalten Außenwand liegt – etwa bei einer Holzständerkonstruktion mit Holzfaserdämmung. In vielen Fällen ist eine Dampfsperre sogar falsch: Sie führt dazu, dass Feuchtigkeit in der Wand stecken bleibt, weil sie nicht mehr entweichen kann. Und das macht Schimmel, Holzfaulnis und Schäden an Putz und Farbe.
Es geht nicht darum, welche Technik moderner ist – es geht darum, welche zur Bauweise passt. In einem Altbau aus den 1950ern mit Ziegelwänden und Kalkputz brauchst du eine Dampfbremse, nicht eine Dampfsperre. In einem Neubau mit Holzrahmen und mineralischer Dämmung dagegen kann eine Dampfsperre die richtige Wahl sein – vorausgesetzt, du hast eine luftdichte Hülle und eine kontrollierte Lüftung. Die falsche Wahl führt zu teuren Folgeschäden, die erst nach Jahren sichtbar werden – und dann nur mit massivem Aufwand zu beheben sind.
Die meisten Probleme entstehen, weil Baufachleute die Materialien nicht richtig einordnen oder weil Heimwerker sich einfach auf Empfehlungen aus dem Baumarkt verlassen. Eine Dampfbremse ist kein Klebeband, das du einfach auf die Innenseite klebst. Sie muss richtig positioniert sein, nahtlos verlegt werden und mit den anderen Bauteilen kompatibel sein. Und sie muss zur Lüftungsstrategie passen. Ein Haus mit mechanischer Lüftung kann andere Anforderungen haben als ein Haus mit Fensterlüftung.
In der Sammlung unten findest du konkrete Beispiele, wie andere Bauherren und Sanierer diese Entscheidung getroffen haben – mit Erfolgen, Fehlern und Lösungen, die du direkt übernehmen kannst. Ob du eine Kellerluke dicht machst, eine Fassade sanierst oder ein altes Haus dämmst: Die richtige Wahl zwischen Dampfbremse und Dampfsperre entscheidet darüber, ob deine Sanierung langfristig hält – oder ob du in zehn Jahren wieder anfangen musst.