Baustellenversicherung: Was Sie als Bauherr wirklich brauchen
Wenn Sie bauen, ist eine Baustellenversicherung, eine Versicherung, die Schäden an der Baustelle während der Bauzeit abdeckt. Auch bekannt als Bauherrenhaftpflicht, ist sie kein Luxus – sie ist die minimale Absicherung, die jeder, der ein Haus baut oder sanieren lässt, braucht. Ohne sie tragen Sie persönlich die volle Verantwortung für alles, was schiefgeht: ein eingestürzter Gerüstteil, ein Brand durch falsch verlegte Kabel, ein Wasserrohrbruch, der die Nachbarwohnung flutet. Die Kosten können schnell in die Hunderttausende gehen – und Ihre Privatversicherung zahlt nicht.
Diese Versicherung deckt nicht nur Schäden an Ihrer Baustelle ab, sondern auch Schäden, die Sie Dritten zufügen. Ein Bauarbeiter stürzt und verletzt sich? Die Baustellenversicherung übernimmt die Haftung, wenn es aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen passiert ist. Ein Nachbar klagt, weil der Bagger sein Grundstück beschädigt hat? Auch das ist abgedeckt. Wichtig: Sie brauchen sie vor Baubeginn. Viele Bauherren warten, bis der erste Schaden passiert – dann ist es zu spät. Versicherungen schließen keine bestehenden Risiken ab. Und sie zahlen nur, wenn der Schaden durch einen unvorhergesehenen Ereignis entstanden ist – nicht, wenn er auf fahrlässige Planung zurückgeht. Wer eine Bauleistung falsch vergeben hat, wer keine Bauüberwachung hat, wer mit billigen Handwerkern arbeitet: Die Versicherung kann die Leistung verweigern, wenn sie nachweist, dass Sie grob fahrlässig gehandelt haben.
Die Baustellenversicherung ist eng verknüpft mit anderen Versicherungen, die Sie brauchen. Die Baufehlerversicherung, eine Versicherung, die Mängel am fertigen Bauwerk nach Abnahme deckt. Auch bekannt als Bauwahrscheinlichkeitsversicherung, ist sie Pflicht in Österreich, wenn Sie ein Einfamilienhaus bauen. Sie schützt Sie, wenn nach der Übergabe Risse auftreten, die Dachrinne undicht ist oder die Heizung nicht funktioniert – aber nur, wenn der Schaden nicht durch eine Baustellenversicherung abgedeckt wäre. Und dann gibt es noch die Bauleistungsversicherung, die den Bauunternehmer absichert, wenn er nicht fertig wird oder die Leistung nicht erbringt. Auch bekannt als Bauherren- und Bauunternehmerhaftpflicht, ist sie oft im Bauvertrag verlangt. Sie schützt Sie, wenn der Bauherr pleitegeht oder abhaut – aber nicht, wenn er schlecht arbeitet. Dafür brauchen Sie die Baufehlerversicherung.
Was viele nicht wissen: Eine Baustellenversicherung kann auch Schäden durch Naturereignisse abdecken – Sturm, Hagel, Hochwasser. Aber nur, wenn das im Vertrag steht. Die Standardpolice deckt meist nur Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl und Sturm. Alles andere ist Aufpreis. Und wer glaubt, dass eine normale Hausratversicherung das abdeckt: falsch. Die Hausratversicherung gilt nur für fertige Wohnungen. Auf der Baustelle zählt nur die Baustellenversicherung. Und wenn Sie einen Kredit brauchen? Die Bank verlangt sie. Ohne Versicherung kein Kredit. Keine Ausnahme.
In den folgenden Artikeln finden Sie klare, praktische Anleitungen, wie Sie die richtige Baustellenversicherung finden, was im Kleingedruckten steht, welche Leistungen wirklich nötig sind und wie Sie vermeiden, dass Ihr Bauherrentraum in einer Rechnung endet. Kein juristischer Jargon. Kein Verkaufsgespräch. Nur das, was Sie brauchen, um sicher zu bauen.