Ankerpreis: Was wirklich dahintersteckt und wie du ihn nutzt

Ein Ankerpreis, ein hoch angesetzter Ausgangspreis, der andere Preise als günstiger erscheinen lässt. Auch bekannt als Referenzpreis, ist er ein psychologisches Werkzeug, das deine Wahrnehmung von Wert beeinflusst – oft ohne, dass du es merkst. Du siehst eine Tür mit 1.200 Euro, daneben eine mit 850 Euro. Die zweite wirkt wie ein Schnäppchen. Aber was, wenn die 1.200-Euro-Tür nie wirklich verkauft wurde? Das ist der Ankerpreis: ein künstlich hoher Ausgangspunkt, der dir vorgaukelt, du sparest – obwohl du nur einen anderen Preis zahlst.

Er taucht überall auf: im Möbelhaus, bei Online-Shops, sogar bei Handwerkern, die Türen einbauen. Ein Tischler nennt erst 900 Euro für eine Holztür, dann sagt er: "Aber heute nur 650 Euro, weil wir überschüssiges Material haben." Der Ankerpreis von 900 Euro macht die 650 Euro plötzlich attraktiv – obwohl 650 Euro vielleicht der normale Preis ist. Es geht nicht um echte Rabatte, sondern um Preisgestaltung, die bewusst auf menschliche Wahrnehmung abzielt. Der Ankerpreis funktioniert, weil unser Gehirn nicht objektiv bewertet, sondern vergleicht. Du denkst nicht: "Ist das fair?" Sondern: "Ist das günstiger als das andere?"

Deshalb ist der Ankerpreis auch in Kaufentscheidungen, die du im Alltag triffst, ohne sie bewusst zu planen entscheidend. Wenn du eine neue Innentür suchst, siehst du oft mehrere Modelle nebeneinander – mit unterschiedlichen Preisen. Der teuerste ist oft der Anker. Er lenkt dich vom tatsächlichen Wert ab und lenkt dich zu dem, der gerade im Mittelfeld liegt – weil er "nur" 20 % teurer ist als der höchste, aber 40 % günstiger als der höchste. Das fühlt sich gut an. Aber es ist kein echter Vorteil – nur eine Illusion.

Was du hier findest, sind Artikel, die genau diese Tricks durchleuchten. Du lernst, wie Ankerpreise in Bauverträgen, bei Sanierungen oder bei der Auswahl von Türen eingesetzt werden. Du erfährst, warum ein KfW-70-Sanierungspaket plötzlich "günstiger" wirkt, wenn es neben einem 50.000-Euro-Paket steht. Du siehst, wie Baupreisgleitklauseln mit Preisbindung zusammenhängen und warum manche Dachbeschichtungen als "Sonderangebot" verkauft werden, obwohl sie nie teurer waren. Es geht nicht darum, dich zu ärgern. Es geht darum, dich stark zu machen. Du wirst lernen, wann du wirklich sparst – und wann du nur glaubst, du sparst.

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