Kein Witz: Noch vor 50 Jahren galt die Badewanne als Statussymbol. Heute kämpfen viele mit exakt dem Gegenteil – wie bekomme ich in mein mikroskopisch kleines Bad trotzdem ein Vollbad? In Altbauten, Studentenwohnungen oder diesen fancy Mini-Apartments, in denen schon ein Waschbecken Luxus sein kann, ist eine große Wanne reine Utopie. Aber geht's auch kleiner, viel kleiner? Und wie klein kann eine Badewanne eigentlich werden, bevor sie wirklich nur noch Deko ist?
Wie klein ist die kleinste Badewanne?
Der Begriff „kleinste Badewanne“ klingt erstmal wie ein Scherz aus einem Baumarkt-Werbeprospekt, aber die Nachfrage ist echt. Die klassische Standardwanne misst etwa 170 x 75 cm, das ist schon kaum mehr realistisch in Neubauten mit Mini-Bad. Was ist also das absolute Minimum? Hier kommt die Überraschung: Es gibt tatsächlich Mini-Badewannen mit Längen ab etwa 100 cm! Das sind schlanke 1 Meter. Modelle wie die Kaldewei Mini 100 oder Kleinstwannen von Bette schaffen es sogar auf 105 x 70 cm. Für Menschen unter 1,80 m kann das noch ziemlich gemütlich sein – für größere Menschen wird das zumindest zur Knieübung.
Der Hauptvorteil liegt auf der Hand: Du kannst baden, ohne gleich extra dafür umzuziehen. Aber es geht noch kleiner, wenn man Mut zur Kreativität hat. Es gibt sogenannte Sitzbadewannen – das sind mehr Badetonnen als klassische Wannen. Sie messen nur etwa 95 x 95 cm, teilweise sogar noch kleiner, weil man darin sitzt statt liegt. Die Form ähnelt oft einer großen Tasse oder einem tiefen Sessel zum Abtauchen.
Modell | Außenmaße (L x B in cm) | Material |
---|---|---|
Kaldewei Mini 100 | 100 x 70 | Stahl-Email |
Bette Sitzbadewanne | 105 x 65 | Stahl-Email |
Sitzwanne Porto | 90 x 75 | Acryl |
Novellini Mini | 100 x 70 | Acryl |
Wenn das nicht ausreicht, wird es eng – aber mit klappbaren Wänden oder transportablen Lösungen lässt sich manchmal jeder Zentimeter rausholen. Familien mit Kindern basteln sich auch mal Badewannen aus übergroßen Kunststoffboxen, ehrlich.
Welche Formen und Modelle gibt es?
Mein Sohn Timo lacht sich jedes Mal kaputt, wenn er in Omas Miniwanne sitzt und genau das Wasser wie ein Uferstreifen am Bauch anliegt. Aber bei den Modellen gibt es längst nicht mehr nur langweilige, kleine Rechtecke. Die Hersteller haben die Not vieler Mieter und Tiny House Bewohner erkannt und liefern inzwischen jede denkbare Form aus, von halbrund bis achtkantig, von Sitzwanne bis zu Eckmodellen. Mini-Badewannen, die mit einer Seite direkt in die Ecke passen, nehmen oft nur maximal 100 cm pro Seite ein und nutzen selbst winzige Grundflächen clever aus.
Sehr beliebt ist die sogenannte Duschbadewanne – eine Kombination aus Dusche und Miniwanne, meist mit erhöhter Rückwand und extra Rutschschutz. Für kleine Kinder ein Riesenspaß und für Eltern Gold wert, wenn die Kids unbedingt baden wollen, aber das Bad einfach zu klein ist. Erwachsene können immerhin noch im Schneidersitz eintauchen oder nutzen die Wanne wie eine Fußbadstation. Für Wohnungen mit wirklich irrwitzig wenig Platz sind auch hochwandige Japan-Badewannen ein heißer Tipp. Sie sind nur etwa 100 cm lang, aber tiefer als eine Armatur hoch ist – so sitzt man wie im Fass im Wasser.
Einige Modelle bieten herausnehmbare oder klappbare Sitzflächen, integrierte Armlehnen oder clever versteckte Ablagen für Duschzeug und Shampoo. Besonders bei Acrylwannen gibt es farbenfrohe Varianten – das freut vor allem die Kinder. Und für alle, die gar keinen Platz an der Wand haben, bieten freistehende Miniwannen oder sogar faltbare Modelle ein bisschen Badeluxus ohne Dauerinstallation. Für Rollstuhlfahrer existieren kleine Wannen mit extragroßen Türen und Sitzen, die beim Einstieg unterstützen.
Die Materialvielfalt ist beeindruckend: Neben dem Klassiker Stahl-Email gibt’s heute leichtere Acrylwannen, robuste Wannen aus korrosionsfestem Spezialkunststoff oder sogar Holz! Japanische Stilexperimente sehen aus wie halbe Weinfässer und sind echte Hingucker in kleinen Bädern. Es muss also nicht mehr immer nur weißes Plastik sein.

Wie plant man eine Miniwanne im kleinen Bad?
Das Bad meiner Tochter Clara – knapp 3 Quadratmeter, gefühlt ein Hauswirtschaftsraum – ist so ein Fall. Wer glaubt, so ein Badezimmer gibt gar nichts her, hat nie ernsthaft Maß genommen. Für Miniwannen gilt: Auf jeden Millimeter kommt es an! Zuerst musst du den genauen Grundriss kennen – nicht nur Länge und Breite, sondern auch Türöffnungen, Fenster, Heizkörper- und Wasser- und Stromanschlüsse. Eine digitale Skizze oder sogar ein Online-Badplaner kann Wunder wirken. Unbedingt die geplanten Maße der Miniwanne prüfen; oft sind die Außenmaße minimal größer als die Badewanne innen.
Wer clever plant, kann oft durch den Tausch des Waschbeckens oder den Versatz der Toilette tatsächlich Spielraum gewinnen. Es gibt Waschbecken-Miniaturausgaben mit nur 35 cm Tiefe, die locker Platz gewinnen und so Raum für eine kleine Wanne schaffen. Auch eine über Eck platzierte Badewanne – oder eine Modell mit schräge Seiten – holt oft mehr raus, als du denkst. Oft werden auch Bade-Dusch-Kombinationen gewählt, die mit einer faltbaren Duschwand kombiniert werden: Nach dem Baden einfach hochklappen und als Dusche nutzen.
Kleiner Geheimtipp: Eine Schiebetür spart ebenfalls Platz, da sie nicht in den Raum hineinragt. In Altbauten kann das tatsächlich den entscheidenden Unterschied machen. Wer ganz mutig ist, setzt auf multifunktionale Möbel – etwa Holzauflagen für die Wanne, die als Sitzbank oder Ablage dienen.
Wichtig: Nicht nur die Länge, auch die Höhe der Badewanne zählt – zu hohe Wannen sind für Kinder oder ältere Menschen schwer erreichbar. Wer barrierefrei plant, achtet auf eine Einstiegshöhe unter 50 cm und später auf Haltegriffe. Spezielle Hersteller bieten extra niedrige Miniwannen an, die auch für Senioren taugen oder mit einer Einstiegstür ausgestattet sind.
Was kostet eine Mini-Badewanne? Lohnt sich der Aufwand?
Kleine Badewannen sind manchmal gar nicht so viel günstiger als große Wannen – der Aufwand bei winzigen Modellen steckt oft in der Präzision und in der cleveren Ausstattung. Preislich bewegen sich einfache Miniwannen ab rund 300 Euro, hochwertige Sitzbadewannen oder Modelle aus Spezialmaterial gehen locker Richtung 800 Euro und mehr. Designerstücke, etwa aus echtem Holz im Japan-Stil, starten bei 1.500 Euro aufwärts. Der Einbau spielt eine große Rolle: Je spezieller der Grundriss und desto schwieriger die Installation (zum Beispiel in sehr alten Bädern), desto höher die Handwerkerkosten. Hier sind 500 Euro und mehr schnell weg.
Der Mehrwert ist aber unschlagbar: Gerade für Familien mit kleinen Kindern oder Leute, die einfach nicht auf ihr entspannendes Bad verzichten wollen, kann eine Miniwanne das Lebensgefühl im kleinen Bad komplett verändern. Besonders, wenn man keinen Zugang zu einer Badewanne sonst hätte. Die Entscheidung hängt auch daran, wie lange du in der Wohnung bleiben willst und wie wichtig die Badekultur für dich (und deine Kids) ist. Für Mietwohnungen sollte man allerdings schauen, wie sich die Miniwanne rückstandslos wieder entfernen lässt – ein Punkt, den Vermieter häufig unterschätzen.
Wer sparen will, schaut nach gebrauchten Modellen, etwa aus Badumbauten. Badewannen aus Email oder Acryl halten locker 20 Jahre, wenn sie nicht grob beschädigt sind. Gebrauchtbörsen oder spezialisierte Badstudios bieten oft fehlerfreie Ausstellungsstücke günstiger an. Die größten Spar-Effekte bringst du aber durch Eigeninitiative: Manchmal reicht schon ein kleiner Umbau oder der Einbau eines Duschaufsatzes, um das Baden trotz Mini-Bad zu ermöglichen.

Clever baden: Tipps und Tricks für Mini-Bäder
Mein persönlicher Favorit: Wer ganz wenig Platz hat, gönnt sich portable Badelösungen. Für Kinder (und im Notfall für Erwachsene) gibt es aufblasbare Badewannen, die du nach Gebrauch einfach zusammenlegst und unter dem Bett verstaust. Sie sind überraschend stabil, kosten oft nur 30 bis 50 Euro und passen selbst in ein schmales Badezimmer. Natürlich fehlt bei diesen die schicke Optik, aber kindertauglich und praktisch sind sie allemal.
Mehr Gemütlichkeit schafft die richtige Ausstattung: Ein Wannenkissen, ein Tablett für den Tee oder das Buch, dimmbares Licht und ein Spritzer ätherischer Öle machen auch aus Miniwannen ein Wellness-Erlebnis. Wer Miniwannen mit Whirlpool-Funktion liebt, findet auch Modelle mit eingebauter Hydromassage – allerdings wird’s dann finanziell deutlich anspruchsvoller und von der Elektrik her aufwendiger.
Und keine Sorge wegen der Wasserrechnung: Miniwannen sparen im Vergleich zur normalen Badewanne enorm Wasser, allein die Füllmenge ist oftmals *halbiert*. Das schont immerhin Umwelt und Geldbeutel. Wichtig zu wissen: Nicht jedes Mini-Bad verträgt eine große Wassermenge – prüfe unbedingt vorab, ob die Statik des Bodens dafür ausgelegt ist, denn Wasser ist bekanntlich verdammt schwer.
Zum Schluss noch ein Funfact: In Japan gehören Mini-Badewannen (oft aus Holz und extrem tief) zur Badekultur – sie haben meist nur 90 cm Durchmesser, sind aber fast einen Meter hoch. Man sitzt im Wasser und genießt dabei oft Musik und warmen Tee. Wer Inspiration möchte, schaut sich mal die „Ofuro“-Wannen an – die Tradition geht bis ins 17. Jahrhundert zurück!
Und wie sieht das bei dir aus? Wo auch immer du badest, gönn dir ein bisschen Luxus. Platz ist selten das eigentliche Problem – mit ein bisschen Kreativität passt auch ins kleinste Bad eine kleinste Badewanne. Wenn Timo und Clara nach dem Spielen strahlend in ihrer kleinen Wanne planschen, denke ich immer: Es geht nicht um die Größe. Sondern um die Freude beim Baden, egal in welchem Format.
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